Die sieben gefährlichsten Führungsfallen und wie man sie erkennt



Ein Vertriebsforensik® – Fachbeitrag mit Online-Tool zum Selbsttest


Viele Unternehmen scheitern nicht an fehlendem Know-how, sondern an unsichtbaren Mustern.

Sie heißen “Groupthink, HIPPO, Confirmation Bias, Sunk Cost, Founder’s Trap, Kapitänssyndrom und Not Invented Here”, entstehen aus guten Motiven und kippen, wenn der Druck steigt.

Interim Manager agieren in Mandaten als Diagnostiker und Intervenierer: Sie erkennen destruktive Muster schnell, erklären sie verständlich, schaffen sichere Räume für Widerspruch und bauen tragfähige Entscheidungsarchitekturen auf.

Dieser Fachbeitrag zeigt jedes Muster, die Symptome, den Impact auf Wertschöpfung, die Interventionen im Mandat und die Kennzahlen, an denen Fortschritt sichtbar wird.

KOMOR Die sieben gefährlichsten Führungsfallen und wie man sie sichtbar macht

Viele Unternehmen scheitern nicht an fehlendem Know-how, sondern an unsichtbaren Mustern. Groupthink, HIPPO, Confirmation Bias, Sunk Cost, Founder’s Trap, Kapitänssyndrom und Not Invented Here entstehen aus guten Motiven und kippen, wenn Druck steigt. Interim Manager agieren in Mandaten als Diagnostiker und Intervenierer: Sie erkennen destruktive Muster schnell, erklären sie verständlich, schaffen sichere Räume für Widerspruch und bauen tragfähige Entscheidungsarchitekturen auf. Dieser Beitrag zeigt jedes Muster, die Symptome, den Impact auf Wertschöpfung, die Interventionen im Mandat und die Kennzahlen, an denen Fortschritt sichtbar wird. Zielgruppe sind CEOs, Vorstände, Aufsichtsgremien und Vertriebsleiter mit dem Anspruch auf klare, menschliche und wirkungsorientierte Führung.


Wenn Führung kippt

Das Meeting dauert drei Stunden. Alle nicken. Die Entscheidung fällt einstimmig. Zwei Wochen später stellt sich heraus: Sie war falsch, und zwar teuer.

Führung funktioniert wie Navigation auf See. Bei ruhigem Wetter trägt fast jede Strategie, im Sturm zeigt sich, wer wirklich steuern kann. Die meisten Probleme beginnen nicht draußen im Markt, sondern drinnen im System – in Meetings, in Routinen, in kleinen Entscheidungen, die niemand mehr hinterfragt.

Wer für Ergebnisse verantwortlich ist, muss Muster erkennen können, nicht nur einzelne Menschen bewerten. Interim Manager werden gerufen, wenn Geschwindigkeit fehlt, wenn Silos lauter sind als Kundenstimmen, wenn Projekte formal laufen, aber messbare Wirkung ausbleibt. Der Job besteht nicht nur darin zu machen, sondern vor allem sichtbar zu machen: verstehen, erklären, verändern. In meinen Mandaten nenne ich das Resulting statt Consulting – Diagnose, Design und Umsetzung verschmelzen zu einem durchgängigen Prozess.

Wirkung wird im Tagesgeschäft gesichert. Mit Vertriebshygiene. Mit Vertriebsforensik. Mit klaren Regeln, einfachen Kennzahlen und respektvoller Kommunikation auf Augenhöhe. Dieser Beitrag zeigt die sieben gefährlichsten Führungsfallen, ihre Wirkungsweise und wie man sie im Mandat handhabt – ohne Schuldzuweisung, mit Wirkung.


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Groupthink: Die gefährliche Einigkeit

Harmonie ist ein schönes Gefühl, kann aber zur tödlichen Falle werden.

Teams, die Widerspruch systematisch vermeiden, verlieren ihre Antennen für Realität. Risiken werden kleingeredet, Alternativen verschwinden aus der Diskussion, Entscheidungen wirken nach außen sauber und geschlossen. Doch unter der Oberfläche sinkt die Zukunftsfähigkeit, weil die Organisation ihre kritischen Reflexe verliert. Führungsversagen beginnt oft genau hier: in der trügerischen Ruhe vor dem Sturm.

Im Alltag zeigt sich Groupthink in Agenden ohne echte Streitpunkte. Protokolle dokumentieren keine Gegenstimmen. Sprachmuster wie „das haben wir geprüft”, „das passt schon” oder „das ist nicht unser Thema” dominieren die Diskussion. Kritische Signale aus Vertrieb oder Service erreichen die Führung verspätet oder gar nicht, weil Überbringer schlechter Nachrichten subtil sanktioniert werden.

In Mandaten installiere ich strukturierte Widerspruchsschleifen als festen Bestandteil der Entscheidungsarchitektur. Eine Person argumentiert systematisch contra, unabhängig von der eigenen Meinung. Entscheidungen werden vorab schriftlich begründet, bevor die Debatte beginnt.

Anonyme Vorbewertungen vor der Sitzung verhindern, dass sich Meinungen zu früh verhärten. Externe Benchmarks kommen auf den Tisch, auch wenn sie unbequem sind. Nach wichtigen Entscheidungen folgen kurze Reviews: Was hat uns überzeugt? Was hat uns geblendet? So entsteht wieder Denkbewegung statt rituellem Nicken. Die Entscheidungskultur verändert sich Woche für Woche.

Die Wirkung zeigt sich in konkreten Metriken.

Mehr Varianten je Entscheidung tauchen in Vorlagen auf. Time to Decision sinkt, weil Scheinharmonie weniger Zeit verschwendet. Die Trefferquote in Forecasts steigt, weil unrealistische Annahmen früher korrigiert werden. Späte Projektabbrüche gehen zurück, weil Warnzeichen früher ernst genommen werden.

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„Wenn alle einer Meinung sind, hat jemand aufgehört zu denken.” – George S. Patton

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Die Anekdote, die alles erklärt

In einem Mandat bei einem Mittelständler erlebte ich aqm Anfang des Projektes Groupthink in Perfektion.

Das Führungsteam diskutierte eine Preisstrategie, die der Geschäftsführer favorisierte. Zwölf Minuten Debatte, null Gegenstimmen. Die Beschlussfassung wirkte professionell, die Einigkeit beeindruckend. Eine Woche später sprach ich einzeln mit den Teilnehmern. Sechs von acht hatten massive Bedenken gehabt, aber niemand hatte widersprochen. Warum?

„Der Chef war sich so sicher.”

Das kostete drei Monate Umsatz, bis die Korrektur griff. Nicht weil die Menschen unfähig waren, sondern weil das System Widerspruch nicht belohnte. Die Führungsfalle war unsichtbar, bis sie Schaden angerichtet hatte. Genau solche Muster machen den Unterschied zwischen Organisationen, die lernen, und solchen, die nur reagieren.

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HIPPO-Effekt: Rang schlägt Evidenz

HIPPO steht für „Highest Paid Person’s Opinion” und beschreibt ein weit verbreitetes Muster: Die Meinung der höchstbezahlten Person im Raum dominiert, unabhängig von Daten oder Expertise.

Zahlen werden zur Dekoration.

Teams richten sich nach oben statt nach Markt und Kunde. Innovation verlangsamt sich dramatisch, weil Mut zur abweichenden Meinung stirbt. Der HIPPO wirkt wie ein Elefant im Porzellanladen der Entscheidungen – laut, dominant, teuer in den Konsequenzen.

Typische Symptome sind Sätze wie „der Vorstand hat entschieden” als Totschlagargument in Diskussionen. Präsentationen enthalten viele Logos und Zitate, aber wenige harte Zahlen. Entscheidungen fallen am Ende der Sitzung, ohne dass vorab Kriterien definiert wurden.

Die Angst vor Gesichtsverlust lähmt die Bereitschaft, fundierte Gegenpositionen zu beziehen. Organisationsdynamik wird zur Einbahnstraße nach oben.

Die Intervention verschiebt die Spielregeln grundlegend.

Entscheidungen folgen Kriterien, nicht Namen oder Titeln. Vorab werden drei bis fünf sachliche Kriterien definiert, nach denen Optionen bewertet werden. Entscheidungs-Canvas strukturieren den Prozess transparent. Stille Abstimmungen verhindern, dass Hierarchie die Meinungsbildung verzerrt.

Diskussion und Entscheidung werden zeitlich getrennt. Die Rolle des Entscheiders rotiert, wo sinnvoll. Expertise schlägt Hierarchie, wenn die Architektur stimmt. Die Veränderung ist sofort spürbar.

Messbar wird der Fortschritt am höheren Datenanteil in Vorlagen, an mehr Vorentscheidungen auf Bereichsebene ohne Eskalation.

Rework geht zurück, weil Entscheidungen solider werden. Die Zahl der Experimente mit klaren Stopkriterien steigt, weil wieder Raum für Hypothesen entsteht.

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„Data beats opinion, wenn Regeln klar sind.” – Sales Captain

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Eine Beitragssammlung der Harvard Business Review zur Entscheidungsqualität in Führungsteams zeigt: Organisationen mit expliziten Entscheidungskriterien treffen nicht nur bessere, sondern auch schnellere Entscheidungen.


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Confirmation Bias: Die Illusion des Richtigen

Menschen suchen instinktiv nach Belegen für ihre bestehenden Überzeugungen.

Widersprüche stören das Weltbild und werden ausgeblendet. In der Führung wird daraus eine gefährliche Echokammer. Marktsignale werden durch kognitive Filter verzerrt, Strategien narrativ statt evidenzbasiert begründet. Die Entscheidungskultur erodiert schleichend, fast unsichtbar.

Im Alltag zeigt sich das an Vorlagen, die nur positive Cases enthalten. Kritische Kundenstimmen gelten als bedauerliche Ausreißer, nicht als Warnsignal.

Aufträge gehen verloren, doch die Begründung bleibt intern und selbstreferenziell. CRM-Felder sind formal gepflegt, aber nicht wirklich ausgewertet, weil niemand unbequeme Wahrheiten sehen will. Die Organisation betrügt sich selbst, professionell verpackt.

Die Intervention baut einen neutralen Datenspiegel auf.

Qualitative Tiefeninterviews mit Kunden liefern ungefilterte Außensicht. Win-Loss-Analysen zeigen, warum Deals wirklich gewonnen oder verloren wurden. Angebotsforensik deckt systematische Muster auf. Triangulation aus CRM, Service und Finance verdichtet die Erkenntnisse auf zwei Seiten: Was sagt der Markt? Was sagt der Bauch? Wo klafft die Lücke?

Danach werden Lernhypothesen definiert und bewusst gegen das eigene Narrativ getestet. Der Schock sitzt tief. Die Wirkung auch.

Die Wirkung wird sichtbar in mehr Hypothesenwechseln während Quartalen.

Iterationszyklen verkürzen sich, weil Irrwege früher erkannt werden. Die Trefferquote in Preis- und Angebotsstrategien steigt deutlich. Net Revenue Retention verbessert sich, weil Kundenbedürfnisse präziser getroffen werden.

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„Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie wir sind.” – zugeschrieben an Immanuel Kant

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Sunk Cost Fallacy: Der Trugschluss des Einsatzes

Weil viel investiert wurde, darf es nicht falsch gewesen sein – so funktioniert die Logik der versunkenen Kosten.

Projekte laufen weiter, obwohl die Prämissen längst widerlegt sind. Ressourcen bleiben gebunden, Optionen sterben. Die strategische Beweglichkeit schwindet, während sich alle an der Vergangenheit festhalten. Führungsversagen zeigt sich hier in der Unfähigkeit loszulassen.

Symptome sind Projektdecks, die mehr Historie als Wirkung zeigen.

Meilensteine werden erreicht, doch der Nutzen bleibt unklar oder wird gar nicht mehr hinterfragt. Klare Abbruchkriterien existieren nicht. Teams schützen ihre Investitionen wie persönliches Eigentum, weil ihre Reputation daran hängt. Das Gestern frisst das Morgen.

Die Intervention trennt Rückblick und Fortsetzung konsequent.

Drei Fragen strukturieren die Bewertung: Würden wir das Projekt heute noch einmal starten? Welche Evidenz für zukünftigen Wert liegt vor? Was ist der Preis des „Weiter so”? Danach folgt ein Stage-Gate-Prozess mit klaren Abbruchregeln.

Wenn die Antwort „Nein” lautet, erfolgt der Exit respektvoll: Leistungen werden gewürdigt, Learnings gesichert, Ressourcen konsequent freigemacht. Mut schlägt Trägheit.

Messbar wird der Fortschritt an mehr frühzeitigen, sauberen Stops.

Die Rendite je investiertem Euro steigt. Ein spürbarer Kapazitätsgewinn für echte Prioritäten entsteht, weil Zombie-Projekte nicht mehr Energie absaugen.

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„Mut ist, Verlorenes zu beenden, bevor es alles frisst.” – unbekannt

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Founder’s Trap: Wenn Vision zu Kontrolle wird

Die Gründerleistung ist enorm, die emotionale Identifikation noch größer.

Delegation fühlt sich an wie Verrat an der ursprünglichen Idee. Das Unternehmen wächst, doch die Skalierung bleibt aus, weil alles durch einen Flaschenhals läuft. Nachfolge stockt, Talente gehen, weil Gestaltungsraum fehlt. Die Organisationsdynamik erstarrt im Schatten eines einzigen Willens.

Im Alltag zeigt sich die Founder’s Trap darin, dass alle wichtigen Entscheidungen über eine Person laufen.

Neue Rollen bleiben formal besetzt, aber faktisch leer. Strategie existiert in Köpfen, nicht in Systemen. Führung schwankt zwischen genial und sprunghaft, weil keine stabilen Prozesse existieren. Das Unternehmen ist ein verlängertes Ego.

Die Intervention würdigt Geschichte und schafft gleichzeitig Zukunft.

Eine Governance entsteht, die Vertrauen erzeugt statt nur Kontrolle vorzutäuschen. Klar definierte Entscheidungsrechte schaffen Sicherheit für alle Beteiligten. Rollen werden mit Ersatzbank besetzt, damit keine Person unersetzlich wird.

Standards im Vertriebs- und Führungsbetrieb werden dokumentiert. Ein Mentoring-Modell erleichtert das Loslassen. Co-Leadership auf Zeit baut Brücken. Ein Beirat gibt Sparring statt Status. Die Entscheidungskultur demokratisiert sich schrittweise.

Die Wirkung zeigt sich in mehr Entscheidungen ohne Eskalation.

Die Pipeline wird stabiler, weil sie nicht mehr von Launen abhängt. Neue Führungskräfte arbeiten sich schneller ein. Die Zufriedenheit in Schlüsselrollen steigt, weil Gestaltungsmacht real wird.

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„Man heilt kein Ego. Man baut ein System, das Sicherheit gibt.”

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Kapitänssyndrom: Kontrolle bis zur Handlungsunfähigkeit

Erfahrene Führungskräfte greifen im Sturm fester ins Ruder – das ist menschlich und oft auch richtig.

Doch wenn dauerhaft alles über eine Person läuft, bricht das System zusammen. Die Organisation verliert Selbststeuerung, das Team wartet statt zu handeln. Mikromanagement ersetzt Vertrauen. Führung wird zum Engpass.

Typische Symptome sind Delegationsblockaden trotz formaler Zuständigkeiten.

Mails gehen in Kopie an alle, weil niemand wirklich Verantwortung trägt. Entscheidungen dauern länger, je wichtiger sie sind. Verantwortung wandert systematisch nach oben, weil unten niemand mehr das Risiko eingehen will. Die Handlungsgeschwindigkeit sinkt gegen null.

Die Intervention baut eine klare Verantwortungsarchitektur auf.

Wer entscheidet was? Bis zu welchem Betrag? Nach welchen Kriterien? Kurze, harte Priorisierungen werden Routine. Daily Standups von 15 Minuten lösen Blocker schnell.

Sichtbare Vertrauenssignale entstehen: Entscheidungen von unten werden nicht rückgängig gemacht, wenn sie sauber begründet wurden. Fehler werden analysiert, nicht bestraft – das muss erlebbar sein, Woche für Woche.

Die Wirkung wird messbar in kürzeren Durchlaufzeiten.

Eskalationen gehen sichtbar zurück. Engagement steigt, weil Selbstwirksamkeit zurückkehrt. Mehr Themen werden dort gelöst, wo sie entstehen, statt systematisch hochgereicht zu werden.

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Übersicht: Führungsfallen und ihre Interventionen

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Führungsfalle Kernproblem Intervention Messbare Wirkung
Groupthink Widerspruch verschwindet Strukturierte Contra-Rollen Mehr Varianten, bessere Forecasts
HIPPO Hierarchie schlägt Daten Kriterielle Entscheidungen Höherer Datenanteil, weniger Rework
Confirmation Bias Selbstbestätigung dominiert Neutraler Datenspiegel Kürzere Iterationen, höhere Trefferquote
Sunk Cost Vergangenheit bindet Zukunft Stage-Gates mit Exit-Regeln Frühere Stops, höhere Rendite
Founder’s Trap Kontrolle blockiert Skalierung Governance mit Vertrauen Mehr Delegation, stabilere Pipeline
Kapitänssyndrom Mikromanagement lähmt Verantwortungsarchitektur Kürzere Durchlaufzeiten, weniger Eskalation
Not Invented Here Externe Ideen werden blockiert Co-Creation mit Ownership Höhere POC-Übernahme, schnellerer Transfer

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Not Invented Here: Die Arroganz des Eigenen

Externe Ideen werden subtil abgewertet, Partnerschaften bleiben formal, aber nicht fruchtbar.

Die Lernkurve stagniert, weil nur zählt, was aus dem eigenen Haus kommt. Geschwindigkeit sinkt, weil das Rad immer wieder neu erfunden wird. Stolz wird zur teuersten Emotion im Unternehmen.

Im Alltag äußert sich das in Sätzen wie „das passt nicht zu uns” als Standardantwort auf externe Vorschläge.

Proof of Concepts laufen, aber der Transfer in den Betrieb scheitert. Bestehende Tools werden intern nachgebaut, obwohl marktreife Lösungen existieren. Kooperationen scheitern an Stolz, nicht an Sachargumenten. Die Organisationsdynamik wird zum geschlossenen Kreislauf.

Die Intervention kombiniert Co-Creation mit klarem Ownership.

Externe Lösungen werden gemeinsam adaptiert, nicht einfach übernommen. Teams arbeiten am Prototyp und machen ihn sich zu eigen. Erfolg gehört der Organisation, nicht dem externen Partner allein.

Partner werden mit messbaren Outcomes verknüpft. Das Ende des Piloten wird zusammen mit der Brücke in den Betrieb geplant – kein POC ohne Deployment Plan. Pragmatismus schlägt Eitelkeit.

Die Wirkung zeigt sich in höherer Übernahmequote nach POCs.

Time to Value verkürzt sich dramatisch. Eigenbauten ohne echten Vorteil gehen zurück, weil Pragmatismus wieder zählt.


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So setzt man Veränderung sicher um: Der Interventionsrahmen

Diagnose funktioniert in Tagen, nicht in Monaten.

Kurze Interviews mit Schlüsselpersonen, eine klare Musterbibliothek im Kopf, CRM-Forensik mit Fokus auf Abweichungen. Angebotsbewertungen zeigen, wo Muster wirken. Mitarbeiter-Pulse erfasst die Stimmung. Alles wird auf eine Seite verdichtet: Chefsicht und Marktsicht nebeneinander, die Lücke dazwischen sichtbar gemacht.

Eine tragfähige Entscheidungsarchitektur folgt Regeln statt Meinungen.

Kriterien werden vor der Diskussion definiert, Rollen ersetzen Titel. Messpunkte pro Quartal schaffen Klarheit. Einfache Dashboards, die jeder versteht, zeigen die wenigen wirklich wichtigen Kennzahlen: Umsatz, Deckungsbeitrag, Kundenbindung, Angebotskonversion, Zufriedenheit.

Safe Space für Widerspruch entsteht durch Rituale, nicht durch Appelle.

Devil’s Advocate wird zur festen Rolle. Silent Voting verhindert Gruppendruck. Lessons Learned nach großen Entscheidungen werden dokumentiert und geteilt. Klare Sprache ersetzt Euphemismen. Kein Blame, aber klare Verantwortung. Die Entscheidungskultur ändert sich durch Wiederholung.

Lernen wird verankert durch Stop-Kriterien, die vorab pro Projekt definiert werden.

Post Mortem nach Abbrüchen analysiert ohne Schuldzuweisung. Transfer der Learnings fließt in Standards ein. Schulung passiert am Arbeitsplatz, nicht im Seminarraum, weil nur dort echte Veränderung entsteht.


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Messbar führen: Die fünf einfachen Kennzahlen

Time to Decision misst die Spanne von Vorlage bis Entscheidung.

Das Ziel ist kürzer, weil Geschwindigkeit Wettbewerbsvorteil schafft. Lange Zyklen deuten auf Unsicherheit, Angst oder fehlende Klarheit hin.

Anteil datenbasierter Entscheidungen erfasst, wie viele Vorlagen kriterielle Bewertungen statt Meinungsfolien enthalten.

Das Ziel ist höher, weil Daten Diskussionen versachlichen und Qualität steigern.

Forecast Accuracy zeigt die Abweichung zwischen Sales Forecast und Ist-Ergebnis.

Das Ziel ist geringer, weil präzise Prognosen Ressourcenplanung und Glaubwürdigkeit stärken. Große Abweichungen deuten auf Wunschdenken oder fehlende Pipeline-Hygiene hin.

Experiment Success Rate misst den Anteil der Experimente, die messbare Wirkung zeigen.

Das Ziel ist klarer, nicht zwingend höher – wichtig ist, dass überhaupt experimentiert wird und Learnings dokumentiert werden.

Escalation Ratio erfasst den Anteil von Entscheidungen, die nach oben eskaliert werden.

Das Ziel ist niedriger, weil Entscheidungen dort fallen sollten, wo Expertise und Nähe am größten sind.

Diese Kennzahlen sind einfach, robust und zeigen Wirkung schneller als komplexe Indizes.

Sie passen auf ein Dashboard, das jede Woche aktualisiert wird.


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Sales Captain Perspektive: Was mich in Mandaten leitet

Jedes Mandat beginnt mit Respekt – vor Leistung, vor Geschichte, vor Menschen.

Gleichzeitig spreche ich Klartext und nenne Muster beim Namen, ohne persönlich zu werden. Sichere Räume entstehen nicht durch Absichtserklärungen, sondern durch konsequentes Verhalten und transparente Regeln.

Komplexität wird klein gemacht, nicht schöngeredet.

Wenige, klare Regeln ersetzen komplizierte Handbücher. Erst wird die Arbeit optimiert, dann folgen die Zahlen – nie umgekehrt. Aus Führung muss wieder Vertrauen werden, nicht nur formale Autorität.

Vertriebsforensik bringt Fakten auf den Tisch, die vorher im Nebel lagen.

Vertriebshygiene schafft Ordnung im Betrieb und macht Muster sichtbar. Resulting statt Consulting sorgt dafür, dass Entscheidungen nicht im Protokoll verschwinden, sondern in der Realität ankommen.

Ich messe nicht nur Output, sondern Umsetzung und Wirkung.

Kultur zeigt sich im Kalender, nicht im Leitbild. Wer wöchentlich besser entscheidet, gewinnt – nicht wer die schönsten Strategiefolien hat.


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Ergo: Führung braucht Reflexion, nicht Perfektion

Diese sieben Muster sind normal und entstehen in jeder Organisation.

Entscheidend ist nicht, ob Muster entstehen, sondern wann sie erkannt werden. Gewinner erkennen ihre blinden Flecken früh, bevor sie systemisch werden. Sie teilen Macht bewusst, fördern Widerspruch strukturiert, entscheiden auf Basis von Evidenz.

Sie beenden konsequent, was nicht wirkt, statt an Vergangenem festzuhalten.

Sie bauen Systeme, die ohne Helden funktionieren, weil Prozesse tragfähiger sind als Personen. Die Entscheidungskultur wird zum nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.

Interim Manager beschleunigen diesen Weg, weil sie Muster schneller erkennen und Interventionen erfahrener gestalten.

Sie bringen Ruhe in chaotische Situationen, Klarheit in nebulöse Debatten und Mut für unbequeme Entscheidungen. Sie machen sichtbar, was sichtbar werden muss, ohne zu moralisieren. Dann handeln sie – konkret, brutal ehrlich, dauerhaft verankert.

Führung ist keine Frage der Perfektion, sondern der permanenten Reflexion.

Wer regelmäßig die eigenen Muster hinterfragt, Entscheidungsarchitekturen justiert und Widerspruch als Stärke begreift, bleibt handlungsfähig. In ruhigen Zeiten und im Sturm. Die Organisationsdynamik bleibt lebendig.


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FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wie schnell lassen sich Führungsmuster verändern?

Erkenntnis entsteht in Tagen, Verhaltensänderung braucht Wochen, kulturelle Verankerung Monate. Entscheidend ist, dass sofort begonnen wird – kleine, sichtbare Veränderungen schaffen Momentum für größere Schritte.

Braucht es externe Unterstützung oder geht das intern?

Interne Diagnostik ist möglich, aber oft durch Betriebsblindheit verzerrt. Externe bringen Mustererkennung, Erfahrung aus anderen Kontexten und die nötige Distanz. Die Kombination funktioniert am besten: externe Impulse, interne Umsetzung.

Welche Führungsfalle ist die gefährlichste?

Das hängt vom Kontext ab. In Wachstumsphasen dominiert oft Founder’s Trap, in etablierten Strukturen Groupthink. HIPPO wirkt überall, wo Hierarchie stark ausgeprägt ist. Die gefährlichste Falle ist immer die, die niemand sieht.

Wie misst man Fortschritt bei kulturellen Themen?

Über Verhalten, nicht über Stimmung. Time to Decision, Escalation Ratio und Anteil datenbasierter Entscheidungen sind harte Metriken. Ergänzend helfen qualitative Signale: Wie werden Fehler besprochen? Wer spricht zuerst in Meetings? Werden Entscheidungen revidiert, wenn neue Daten auftauchen?

Was tun, wenn die Geschäftsführung selbst Teil des Problems ist?

Aufsichtsgremien oder Beiräte müssen dann intervenieren. Ein strukturiertes 360-Grad-Feedback mit externem Moderator kann Muster sichtbar machen. Coaching funktioniert nur bei Einsicht. Ohne Veränderungsbereitschaft hilft am Ende nur personelle Konsequenz.

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© copyright by Ralf H. KOMOR 2025

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Am Ende erhalten Sie praktische Hinweise zu den drei größten Handlungsfeldern.

🔴 1) Groupthink – Die gefährliche Einigkeit

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🟠 2) HIPPO-Effekt – Rang schlägt Evidenz

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🟡 3) Confirmation Bias – Die Illusion des Richtigen

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🟢 4) Sunk Cost Fallacy – Der Trugschluss des Einsatzes

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🔵 5) Founder's Trap – Wenn Vision zu Kontrolle wird

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🟣 6) Kapitänssyndrom – Kontrolle bis zur Handlungsunfähigkeit

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⚫ 7) Not Invented Here – Die Arroganz des Eigenen

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