Qualität im Interim Management: Eine neue Perspektive



Diskussionsbeitrag / Positionspapier

Was macht einen Interim Manager wirklich exzellent? Sind es die sichtbaren Erfolge während des Mandats oder die nachhaltigen Veränderungen, die er in einer Organisation bewirkt?


Diese Frage steht im Zentrum der Qualitätsdiskussion im Interim Management. Klassische Modelle wie ISO 9000 sind prozessorientiert. Interim Management erfordert jedoch einen erweiterten Ansatz, der die spezifischen Herausforderungen temporärer Managementaufgaben berücksichtigt.

Dieser Beitrag stellt ein modernes Qualitätsverständnis für Interim Management zur Diskussion. Es orientiert sich an der ISO 20700, erweitert diese aber um neue Konzepte wie den „Legacy Impact Index for Interim Management Excellence (LIIMEX)“, Mentoring und Resilienz der Organisation.

Dabei geht es nicht nur um die Frage, wie Qualität während des Einsatzes gemessen werden kann, sondern auch um die Frage, welche langfristigen Wirkungen der Einsatz eines Interim Managers hat.

Qualität im Interim Management

Kritische Reflexion der Definition von Qualität im Kontext von Interim Management

Kontextuelle Qualität

Interim Manager agieren in hoch volatilen Umfeldern mit wechselnden Anforderungen. Eine rein an Standards gebundene Qualitätssicherung greift zu kurz, da „Fitness for Use“ in dynamischen Mandaten situativ neu definiert werden muss. Klassische Qualitätsmodelle sind oft zu statisch, um den variierenden Herausforderungen gerecht zu werden. Stattdessen ist eine flexible Qualitätssicherung erforderlich, die sich kontinuierlich an den jeweiligen Kontext anpasst.

Ergebnisorientierung versus Prozessqualität

Während klassische Ansätze des Qualitätsmanagements stark auf Prozessbeherrschung und Reproduzierbarkeit setzen, zählt im Interim Management vor allem die Wirkung in einem bestimmten Zeitraum. Ein Interim Manager muss schnell Ergebnisse liefern, was die Frage aufwirft: Lässt sich Qualität in einer temporären, oft sehr individuellen Managementleistung messen, ohne in einen retrospektiven Bias zu verfallen?

Erwartungsmanagement als Qualitätsdimension

Für die Qualität von Dienstleistungen ist die Übereinstimmung von Kundenerwartungen und tatsächlicher Leistung von zentraler Bedeutung. Interim Management ist jedoch häufig mit unklaren Erwartungen seitens der Auftraggeber konfrontiert. Diese wissen nicht immer, was „gute Leistung“ in ihrer Situation bedeutet. Ein gezieltes Erwartungsmanagement ist daher unerlässlich. Ein Beispiel hierfür sind regelmäßige Treffen mit dem Auftraggeber, um klare Ziele zu definieren und Fortschritte zu überprüfen. Durch eine transparente Kommunikation und einen kontinuierlichen Abgleich der Ziele kann die Qualität der Dienstleistung sichergestellt werden.

Qualität als „interaktiver Fit“ im Interim Management

Interim Management ist kein standardisierbares Produkt, sondern eine hochgradig kontextabhängige, situativ ausgehandelte Dienstleistung. Daraus ergibt sich eine neue Qualitätsperspektive: Qualität im Interim Management entsteht als interaktive Passung zwischen Manager, Unternehmen und Situation. Ein Beispiel für diesen „interaktiven Fit“ wäre ein Interim Manager, der in einem mittelständischen Unternehmen eingesetzt wird, um eine Restrukturierung durchzuführen. Er muss nicht nur die Unternehmensziele verstehen, sondern auch die spezifischen Bedürfnisse der Mitarbeiter und die Marktbedingungen berücksichtigen, um eine maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln.

Diese Erkenntnis erfordert eine Abkehr von der bloßen Übertragung klassischer QM-Modelle und eine stärkere Berücksichtigung folgender Faktoren:

  • Adaptionsfähigkeit als Qualitätsmerkmal: Nicht die bloße Einhaltung von Best Practices entscheidet über Qualität, sondern die Fähigkeit, Lösungen an die konkrete Unternehmensrealität anzupassen.
  • Stakeholder-Alignment als Qualitätsdimension: Die Qualität eines Interim Managers bemisst sich an seiner Fähigkeit, divergierende Interessen (z.B. zwischen Eigentümern, Führungskräften, Mitarbeitern) zu moderieren und zu integrieren.
  • Dynamischer Kompetenznachweis: Klassische Zertifizierungen oder Referenzen reichen nicht aus, um Qualität abzubilden. Wichtiger ist eine kontinuierliche Bewertung der Wertschöpfung im Mandat.

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„Qualität im Interim Management ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess der interaktiven Passung zwischen Manager, Unternehmen und Situation“

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Die Bedeutung der ISO 20700 für das Interim Management

Im Gegensatz zur ISO 9000, die auf standardisierte Prozesse ausgerichtet ist, bietet die ISO 20700 einen flexibleren Ansatz, der speziell für Managementberatungsleistungen entwickelt wurde (DIN EN ISO 20700 – Leitlinien für Unternehmensberatungsdienstleistungen | Deutsche Fassung). Sie fordert eine transparente Auftragsgestaltung und regelmäßige Abstimmungen zwischen Interim Manager und Unternehmen, was die Passgenauigkeit erhöht und sicherstellt, dass kurzfristige Maßnahmen langfristig wirken.

Die ISO 20700 trägt den dynamischen Anforderungen von Beratungs- und Interim Mandaten Rechnung und ermöglicht eine flexible Qualitätsbewertung nicht nur anhand von Prozessen, sondern auch anhand von Ergebnissen und Wirkungen. Ein zentraler Punkt bleibt jedoch unverändert: Nicht nur das methodische Vorgehen, sondern vor allem die Fähigkeit, dynamische Unternehmensrealitäten schnell zu erfassen und zielgerichtet darauf zu reagieren, macht die Qualität eines Interim Managers aus.

Wesentliche Inhalte von ISO 20700

Die ISO 20700 ist keine klassische Zertifizierungsnorm, sondern ein Leitfaden zur Verbesserung der Transparenz und Effizienz von Managementdienstleistungen. Sie basiert auf folgenden Grundsätzen

  1. Klar definierte Mandatsziele – Interim Manager und ihre Auftraggeber müssen sich von Anfang an über den gewünschten Erfolg des Mandats im Klaren sein und eine klare Zielformulierung festlegen.
  2.  Effiziente Umsetzung und Steuerung – Die Richtlinie legt besonderen Wert auf eine effektive Projektplanung, regelmäßige Evaluierungen und eine offene Kommunikation mit den Stakeholdern.
  3. Dokumentierte Nachvollziehbarkeit – Die Arbeit des Interim Managers sollte gut dokumentiert werden, um eine spätere Bewertung und eine nahtlose Übergabe an das Unternehmen zu ermöglichen.

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Anwendung der ISO 20700 im Interim Management

Interim Manager profitieren von der ISO 20700, indem sie ihre Dienstleistungen strukturieren und eine standardisierte Vorgehensweise etablieren, die sowohl den Kunden als auch den Managern selbst Orientierung bietet. Zu den wichtigsten praktischen Anwendungen im Interim Management gehören

  • Transparenz in der Mandatsgestaltung: Ein Interim Manager, der nach ISO 20700 arbeitet, definiert mit seinem Auftraggeber von Anfang an klare Rahmenbedingungen und Ziele. Dies reduziert Missverständnisse und erhöht die Effizienz der Zusammenarbeit.
  • Kontinuierliche Qualitätssicherung: Durch regelmäßige Evaluierungen und die Anwendung von Best Practices stellen Interim Manager sicher, dass ihre Maßnahmen die gewünschten Ergebnisse bringen.
  • Langfristige Wirkung des Einsatzes: Die ISO 20700 betont die Bedeutung eines erfolgreichen Wissenstransfers und einer klaren Abschlussphase, um sicherzustellen, dass die erzielten Verbesserungen auch nach Beendigung des Einsatzes nachhaltig sind.

Die Umsetzung dieser Prinzipien kann durch gezielte Instrumente erleichtert werden. Dazu gehören strukturierte Mandatsvereinbarungen, Stakeholder-Feedback-Prozesse und regelmäßige Reviews. Insbesondere in Transformationsprozessen, in denen kurzfristige Maßnahmen langfristige Auswirkungen haben, kann die ISO 20700 als wertvolle Orientierungshilfe dienen.


Umsetzungsempfehlungen für eine praxisnahe Qualitätssteuerung

Einführung eines adaptiven Qualitätsmodells für Interim Manager

Bestehende Modelle sollten um Dimensionen wie Anpassungsfähigkeit, Stakeholder-Alignment und situative Wirksamkeit ergänzt werden. Eine konkrete Lösung ist die systematische Analyse, wie gut ein Interim Manager zur spezifischen Herausforderung passt und wie langfristig seine Ergebnisse (nach)wirken.

Dynamische Qualitätsmessung durch Mandats-Feedback-Loops

Anstelle einer einmaligen Abschlussbewertung sollte eine mehrstufige Qualitätsmessung etabliert werden. Diese umfasst:

  • Meilensteinbewertungen innerhalb des Mandats
  • Fortlaufendes Stakeholder-Feedback
  • Qualitative Interviews mit Unternehmensentscheidern

Erwartungsmanagement als konstitutive Qualitätsdimension

Die Beurteilung von Qualität im Interim Management ist untrennbar mit dem Erwartungsmanagement verbunden. Anders als in standardisierten Produktions- oder Dienstleistungsprozessen, in denen Qualität über messbare technische Parameter definiert werden kann, ist Qualität im Management eng mit den subjektiven Erwartungen des Auftraggebers verknüpft. Diese Erwartungen sind jedoch häufig nicht präzise definiert, was eine besondere Herausforderung für die Qualitätsmessung im Interim Management darstellt.

Das Problem unklarer Erwartungen im Interim Management

Interim Manager werden häufig in hochkomplexen und dynamischen Unternehmenssituationen eingesetzt, in denen selbst den Auftraggebern die genaue Problemstellung bzw. die erwartete Lösung nicht immer klar ist. Dies hat zur Folge, dass die Qualität der erbrachten Leistung nicht nur an vorab definierten Zielwerten gemessen werden kann, sondern auch daran, inwieweit der Interim Manager in der Lage ist, die unausgesprochenen Bedürfnisse der Organisation zu erkennen und zu adressieren.

Das SERVQUAL-Modell (Parasuraman, Zeithaml & Berry, 1988) beschreibt Dienstleistungsqualität als Differenz zwischen Kundenerwartung und tatsächlich wahrgenommener Leistung und könnte in angepasster Form herangezogen werden. Im Interim Management ist dieser Ansatz von besonderer Bedeutung, da hier neben den expliziten Erwartungen auch die latenten und sich verändernden Bedürfnisse der Organisation berücksichtigt werden müssen.

Ein exzellenter Interim Manager zeichnet sich dadurch aus, dass er:

  • Erwartungslücken erkennt und aktiv managt, um eine realistische Zielsetzung zu ermöglichen.
  • Explizite und implizite Erwartungen des Auftraggebers kontinuierlich validiert und bei Bedarf anpasst.
  • durch eine klare und transparente Kommunikation verhindert, dass Diskrepanzen zwischen Erwartungen und erbrachten Leistungen entstehen.

Ein strukturiertes Erwartungsmanagement umfasst daher drei zentrale Elemente:

  1. Initiale Zielklärung:

    • Eine detaillierte Analyse der expliziten Anforderungen und latenten Bedürfnisse des Unternehmens.
    • Definition realistischer Ziele, die nicht nur kurzfristige Ergebnisse, sondern auch langfristige Wirkung berücksichtigen.
  2. Dynamisches Erwartungs-Alignment:

    • Kontinuierliche Anpassung der Ziele an sich verändernde Rahmenbedingungen.
    • Regelmäßige Feedbackschleifen mit Stakeholdern zur Feinjustierung der strategischen Ausrichtung.
  3. Kommunikation der erwarteten und tatsächlichen Wirkungen:

    • Transparente Darstellung sowohl des operativen Fortschritts als auch der zu erwartenden langfristigen Wirkungen der ergriffenen Maßnahmen.

Aufgrund der hohen Volatilität von Interimmandaten ist Erwartungsmanagement als integraler Bestandteil der Qualitätsdefinition zu verstehen, der eine adaptive Steuerung des Mandatsverlaufs ermöglicht.


Qualität als interaktive Passung und nachhaltige Verankerung

Die interaktive Passung als Paradigmenwechsel in der Qualitätsbewertung

Die bisherige Auseinandersetzung mit Qualität im Interim Management beruht häufig auf einer normativen Definition, die von etablierten Standards und Best Practices ausgeht. Dieser Ansatz greift jedoch zu kurz, da Interim Mandate durch ihre Situationsabhängigkeit und Einmaligkeit charakterisiert sind.

Eine alternative Sichtweise ist daher, Qualität als einen dynamischen Prozess der interaktiven Passung zwischen drei zentralen Einflussfaktoren zu verstehen:

  • Der Interim Manager, dessen Erfahrung, Führungskompetenz und Methodenwahl die Umsetzung der Maßnahmen prägt.
  • Die Organisation, deren kulturelle und strukturelle Rahmenbedingungen darüber entscheiden, ob und in welcher Form Veränderungen implementiert werden können.
  • Die spezifische Situation, die den Handlungsrahmen des Interim Managers und die Reaktionsmöglichkeiten des Unternehmens definiert.

Das Modell geht davon aus, dass Qualität nicht als statische Größe betrachtet werden kann, sondern sich aus dem individuellen Zusammenspiel dieser drei Faktoren ergibt.

Anpassungsfähigkeit als weiteres Qualitätsmerkmal

Die inhärente Volatilität von Interim Management Mandaten erfordert ein besonderes Maß an Anpassungsfähigkeit. Während klassische Beratungsansätze auf der Anwendung vordefinierter Modelle und Methoden basieren, muss ein Interim Manager agil und flexibel auf die spezifischen Herausforderungen der Organisation eingehen können.

Statt sich auf allgemeingültige Best Practices zu verlassen, zeigt sich Qualität im Interim Management daher insbesondere in der

  • Fähigkeit, unternehmensspezifische Lösungen zu entwickeln, die sich an die kulturellen und strukturellen Gegebenheiten anpassen.
  • Flexibilität, kurzfristig auf unvorhergesehene Veränderungen zu reagieren, ohne die übergeordnete Zielsetzung aus den Augen zu verlieren.
  • Schnelligkeit der Entscheidungsfindung, da Interim Manager in einem begrenzten Zeitraum sichtbare Ergebnisse erzielen müssen.

Diese Faktoren unterstreichen, dass die Qualität eines Interim Mandats nicht an der strikten Einhaltung vordefinierter Methoden gemessen werden sollte, sondern an der situativen Anpassungsfähigkeit des Managers.

Stakeholder Alignment als entscheidende Qualitätsdimension

Interim Management ist eine interaktive Leistung, die auf der Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern basiert. Die erfolgreiche Umsetzung von Veränderungen hängt entscheidend davon ab, inwieweit der Interim Manager in der Lage ist, divergierende Interessen innerhalb der Organisation zu moderieren und zu integrieren.

Stakeholder-Alignment umfasst dabei drei zentrale Dimensionen:

  • Top-Management: Der Interim Manager muss sicherstellen, dass die strategischen Ziele klar definiert und unternehmensweit akzeptiert sind. Ohne die Unterstützung des Top-Managements sind nachhaltige Veränderungen kaum umsetzbar.
  • Mitarbeiter und mittleres Management: Veränderungen scheitern häufig an mangelnder Akzeptanz auf der operativen Ebene. Der Interim Manager muss daher frühzeitig eine transparente Kommunikation mit den Mitarbeitern sicherstellen, um Widerstände zu minimieren.
  • Externe Stakeholder: In regulierten Märkten oder stark vernetzten Unternehmensstrukturen müssen Kunden, Lieferanten oder Aufsichtsbehörden in den Veränderungsprozess einbezogen werden. Ein erfolgreiches Mandat berücksichtigt daher nicht nur interne, sondern auch externe Interessenlagen.

Ein Interim Manager kann daher nur dann als erfolgreich gelten, wenn er nicht nur effektive Maßnahmen umsetzt, sondern gleichzeitig sicherstellt, dass diese von den relevanten Stakeholdern mitgetragen und langfristig fortgeführt werden.


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LIIMEX: Ein neuer Ansatz zur Messung nachhaltiger Qualität im Interim Management

Ein zentraler Kritikpunkt an klassischen Qualitätsmodellen im Interim Management ist die Konzentration auf kurzfristige Ergebnisse. Während viele Unternehmen Interim Manager an operativen Kennzahlen wie Umsatzsteigerung oder Kostensenkung messen, bleibt die Frage nach der Nachhaltigkeit der umgesetzten Maßnahmen häufig unbeantwortet. Genau hier setzt der LIIMEX (Legacy Impact Index for Interim Management Excellence) an: Ein von mir entwickelter Ansatz, der erstmals eine systematische Langzeitbewertung der Qualität eines Interim Mandats ermöglicht.

Was ist LIIMEX?

LIIMEX ist eine strukturierte Bewertungsmethode, die den langfristigen Impact eines Interim Mandats misst. Der Ansatz geht über kurzfristige KPIs hinaus und analysiert, ob die während des Mandats umgesetzten Veränderungen nachhaltig verankert und langfristig weiterentwickelt werden.

LIIMEX basiert auf drei zentralen Prüfzeitpunkten, die eine objektive Bewertung ermöglichen:

  • 1-Jahres-Check: Sind die während des Mandats initiierten Maßnahmen noch aktiv? Hat das Unternehmen erste eigenständige Anpassungen vorgenommen?
  • 3-Jahres-Check: Haben sich die strukturellen Veränderungen im Unternehmen verfestigt? Gibt es Anzeichen für einen Rückfall in alte Muster?
  • 5-Jahres-Check: Sind die neuen Prozesse, Denkweisen und Strategien fester Bestandteil der Unternehmenskultur? Gibt es eine selbsttragende Entwicklung?

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Warum stellt LIIMEX einen entscheidenden Fortschritt dar?

LIIMEX ist ein von mir entwickelter neuer Ansatz, um die Qualität von Interim Mandaten nicht nur operativ, sondern auch strategisch und kulturell zu bewerten. Unternehmen profitieren in mehrfacher Hinsicht von LIIMEX:

  • Nachhaltige Qualitätsbewertung: Interim Manager werden nicht nur an kurzfristigen Erfolgen gemessen, sondern an der langfristigen Umsetzung und Wirkung ihrer Maßnahmen.
  • Sicherung des Wissenstransfers: Strukturelle Maßnahmen zur Dokumentation und Weitergabe von Veränderungsprozessen werden von Beginn an integriert.
  • Vermeidung von Rückfällen in alte Strukturen: LIIMEX stellt sicher, dass einmal angestoßene Veränderungsprozesse nach dem Ausscheiden des Interim Managers nicht verloren gehen, sondern weitergeführt werden.

LIIMEX schafft eine objektive Grundlage für nachhaltige Qualität im Interim Management. Der Ansatz ermöglicht es Unternehmen, den langfristigen Erfolg von Interim Managern systematisch zu messen und zu bewerten, so dass Qualität nicht nur eine Momentaufnahme bleibt, sondern sich als langfristiger Erfolgsfaktor etabliert.


Die drei zentralen Bewertungsdimensionen

  • Persistenz der Veränderungen (40 %) – Sind die implementierten Maßnahmen noch aktiv?
  • Eigenständige Weiterentwicklung (35 %) – Entwickelt das Unternehmen die Maßnahmen weiter?
  • Kulturelle Verankerung (25 %) – Sind die Veränderungen Teil der Unternehmenskultur geworden?

Messpunkte im Zeitverlauf

Prüfzeitpunkt Fragestellungen Gewichtung
1 Jahr nach Mandat Bestehen die Maßnahmen weiterhin? Wurden erste Anpassungen vorgenommen? 30 %
3 Jahre nach Mandat Haben sich die Veränderungen strukturell verankert? Gibt es Rückfälle in alte Muster? 40 %
5 Jahre nach Mandat Haben sich neue Verhaltensweisen etabliert? Gibt es eine selbsttragende Weiterentwicklung? 30 %

Die Berechnung erfolgt über eine gewichtete Mittelung der Werte der einzelnen Prüfzeitpunkte:

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Auswahl der relevanten Maßnahmen

Für eine valide Berechnung des LIIMEX-Werts sollten nur die strategisch wichtigsten Maßnahmen eines Mandats berücksichtigt werden. Empfohlen werden fünf bis sieben Maßnahmen.

Skalierung und Interpretation des LIIMEX-Werts

LIIMEX-Wert Qualitätsstufe Interpretation
80–100 Exzellent Die Veränderungen sind vollständig verankert, das Unternehmen hat eigenständige Innovationskraft entwickelt.
60–79 Sehr gut Die meisten Maßnahmen sind aktiv, nur minimale Anpassungsprobleme.
40–59 Solide Einige Maßnahmen bestehen, aber es gibt Rückfälle in alte Strukturen.
20–39 Kritisch Viele Veränderungen wurden zurückgenommen, das Unternehmen ist nicht nachhaltig stabilisiert.
0–19 Gescheitert Kaum eine Maßnahme aus dem Interim Mandat ist nachhaltig implementiert.

Mehrwert

Mit LIIMEX steht erstmals eine strukturierte und messbare Bewertungsmethode zur Verfügung, die die langfristige Qualität von Interim Mandaten erfasst. Unternehmen können so den echten Impact eines Interim Managers systematisch bewerten und sicherstellen, dass Veränderungen nicht nur kurzfristig wirken, sondern langfristig weiterentwickelt werden.


Mentoring als weiteren Schlüssel zu nachhaltiger Qualität im Interim Management

Interim Management wird häufig als rein operative Maßnahme zur kurzfristigen Problemlösung gesehen. Eine der entscheidendsten und gleichzeitig oft übersehenen Komponenten der Qualität eines Interim Managers ist jedoch die Fähigkeit zur langfristigen Wissensvermittlung. Mentoring ist daher nicht nur eine unterstützende Maßnahme, sondern ein zentraler Bestandteil nachhaltiger Veränderung.

Die Rolle des Interim Managers als Mentor

Ein Interim Manager unterscheidet sich vom klassischen Unternehmensberater dadurch, dass er nicht nur Analysen liefert, sondern direkt in die Organisation eingreift und Veränderungen umsetzt. Eine erfolgreiche Umsetzung allein reicht jedoch nicht aus, um die Qualität langfristig zu sichern. Entscheidend ist vielmehr, dass der Interim Manager sein Wissen so weitergibt, dass die Organisation es eigenständig weiterentwickeln kann.

Mentoring umfasst in diesem Kontext mehrere Dimensionen:

  1. Führungskräfteentwicklung:
    • Ein Interim Manager sollte nicht nur Prozesse neu strukturieren, sondern auch die vorhandenen Führungskräfte befähigen, diese neuen Strukturen langfristig zu tragen.
    • Führungskräfte, die während des Einsatzes gezielt geschult und in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, sind eher in der Lage, Veränderungen nachhaltig zu steuern.
  2. Multiplikation von Wissen:
    • Anstatt sich nur auf die operative Umsetzung zu konzentrieren, sollte der Interim Manager sein Wissen gezielt an Schlüsselpersonen weitergeben.
    • Ein strategischer Wissenstransfer stellt sicher, dass die während des Einsatzes eingeführten Methoden auch nach dem Ausscheiden des Managers weitergeführt werden.
  3. Coaching zur Stärkung der Resilienz der Organisation:
    • Ein Interim Manager sollte nicht nur konkrete Lösungen liefern, sondern den Mitarbeitern helfen, Veränderungen als Teil eines kontinuierlichen Entwicklungsprozesses zu verstehen.
    • Durch gezieltes Coaching kann er dazu beitragen, dass Mitarbeiter und Führungskräfte eine höhere Anpassungsfähigkeit entwickeln und nicht in alte Muster zurückfallen.

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Mentoring in der ISO 20700: Ein unterschätztes Qualitätskriterium

Die ISO 20700 stellt Transparenz, Kundenbeziehung und Kompetenzentwicklung als wesentliche Prinzipien des Interim Managements heraus. Der Aspekt des Mentoring spielt insbesondere im Bereich der Kompetenzentwicklung und der nachhaltigen Veränderung eine Rolle.

  • Qualität im Interim Management ist nicht nur die Umsetzung einer Strategie, sondern die nachhaltige Befähigung der Organisation zur Weiterentwicklung.
  • ISO 20700 fordert explizit, dass Interim Manager einen strukturierten Ansatz zur Wissensvermittlung und Kompetenzentwicklung verfolgen.
  • Der Erfolg eines Mandats kann daran gemessen werden, inwieweit die Organisation auch ohne externe Unterstützung weiter wächst.

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Langfristige Wirkung: Mentoring als nachhaltige Qualitätsinvestition

Die Wirkung eines Interimsmandats kann nicht nur an kurzfristigen Effekten gemessen werden. Die eigentliche Qualität zeigt sich vielmehr darin, ob die Organisation nachhaltig aus dem Einsatz lernt.

Ein strukturiertes Mentoring-Programm stellt sicher, dass:

  • Wissen nicht nur vermittelt, sondern auch angewendet wird.
  • Führungskräfte lernen, Veränderungen nicht nur hinzunehmen, sondern aktiv zu gestalten.
  • eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung gefördert wird, die langfristig über das Mandat hinaus wirkt.

Resilienz der Organisation als zusätzliches Qualitätskriterium

Die Fähigkeit eines Unternehmens, auf Veränderungen zu reagieren und sich an neue Gegebenheiten anzupassen, ist ein entscheidender Indikator für die langfristige Qualität eines Interim Mandats. Die Frage, die Unternehmen nach dem Ausscheiden eines Interim Managers stellen sollten, lautet daher nicht nur: „Hat das Unternehmen kurzfristig profitiert?“, sondern vielmehr:

Resilienz als Maßstab für langfristige Qualität

Resilienz bezeichnet die Fähigkeit einer Organisation, Veränderungen aufzunehmen, sich anzupassen und als Lernchance zu nutzen. Eine Organisation mit einer hohen Resilienz

  • Reagiert agiler und effektiver auf Krisen und Marktdynamiken.
  • Entwickelt proaktive Strategien, anstatt nur auf externe Einflüsse zu reagieren.
  • Ist weniger abhängig von externen Beratern oder erneuten Interim-Mandaten.

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Wie Interim Manager die Resilienz eines Unternehmens erhöhen können

Ein qualitativ hochwertiges Interim Mandat sorgt nicht nur für eine kurzfristige Stabilisierung, sondern schafft langfristige Strukturen, die die Resilienz der Organisation stärken. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden:

  1. Dezentralisierung von Wissen und Entscheidungsfindung:

    • Ein Interim Manager sollte nicht nur mit dem Top Management arbeiten, sondern eine breite Wissensverankerung in der Organisation schaffen.
    • Dies bedeutet, dass entscheidungsrelevantes Wissen nicht nur in einer kleinen Gruppe von Führungskräften verbleibt, sondern über verschiedene Hierarchiestufen hinweg weitergegeben wird.
  2. Etablierung einer Kultur des kontinuierlichen Lernens:

    • Unternehmen, die auch nach dem Ausscheiden eines Interim Managers Lernprozesse und Reflexionsmechanismen pflegen, profitieren langfristig von der eingeleiteten Veränderung.
    • Dies kann durch regelmäßige interne Review-Meetings, strukturierte Feedback-Prozesse und Wissensdatenbanken unterstützt werden.
  3. Vermeidung von Rückfällen in alte Muster:

    • Studien aus dem Change Management zeigen, dass Unternehmen nach anfänglichen Erfolgen oft wieder in alte Routinen zurückfallen.
    • Ein Interim Manager muss daher bereits während des Einsatzes sicherstellen, dass die eingeführten Prozesse auch in Krisenzeiten Bestand haben.

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Resilienzmessung als Qualitätsindikator

Ein Unternehmen, das nach dem Einsatz eines Interim Managers resilienter geworden ist, zeigt sich daran, dass:

  • Führungskräfte und Mitarbeiter die neu eingeführten Strukturen und Prozesse auch nach drei bis fünf Jahren aktiv weiterentwickeln.
  • Das Unternehmen kommt ohne externe Berater aus und setzt strategische Anpassungen eigenständig um.
  • Es auf Krisen nicht nur reagiert, sondern diese aktiv zur Weiterentwicklung nutzt.

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Resilienz als Ergänzung zum Legacy Impact Index for Interim Management Excellence (LIIMEX)

Während der Legacy Impact Index for Interim Management Excellence bereits die langfristige Wirkung eines Interim Mandats misst, ergänzt Resilienz dieses Modell durch eine weitere entscheidende Frage:

„Hat das Unternehmen die Fähigkeit entwickelt, sich eigenständig weiterzuentwickeln?“

Daher sollte der LIIMEX um eine Resilienz-Komponente ergänzt werden, die die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens misst:

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Messzeitpunkt Resilienz-Indikatoren
1 Jahr nach Mandat Wie reagiert das Unternehmen auf unerwartete Herausforderungen?
3 Jahre nach Mandat Entwickelt das Unternehmen eigenständig neue Strategien und Prozesse?
5 Jahre nach Mandat Hat sich die Organisation eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung aufgebaut?

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Diese Erweiterung stellt sicher, dass Interim Manager nicht nur als Problemlöser betrachtet werden, sondern als Treiber nachhaltiger Transformation.

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KOMOR Qualität im Interim Management.


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Aufruf: Wir müssen Qualität im Interim Management neu denken

Qualität im Interim Management ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess der interaktiven Passung zwischen Manager, Unternehmen und Situation. Der entscheidende Paradigmenwechsel besteht darin, Qualität nicht mehr als fixe Norm, sondern als langfristige Wirkung zu verstehen. Qualität von kurzfristiger Exzellenz auf nachhaltige Wirkung auszurichten, hebt das gesamte Berufsbild.

Die ISO 20700 bietet hierfür eine wertvolle Grundlage, indem sie einen praxisorientierten Rahmen für Interim Manager schafft. Sie wird ergänzt durch den Legacy Impact Index for Interim Management Excellence, der einen neuen Qualitätsmaßstab setzt, indem er die langfristige Wirkung eines Mandats in den Mittelpunkt stellt. Zusätzliche Aspekte wie Mentoring und Resilienz der Organisation runden zusammen mit dem SERVQUAL-Modell den neuen, agilen Qualitätsansatz ab.

Letztlich ist exzellente Qualität im Interim Management eine Kombination aus Kompetenz, Erfahrung, Anpassungsfähigkeit und langfristiger Wirkung, die über das Mandat hinausreicht. Ein Interim Manager, der diese Aspekte konsequent in seine Arbeit integriert, wird nicht nur als kurzfristige Lösung, sondern als strategischer Erfolgsfaktor für Unternehmen gesehen.

Es liegt an uns, diese Aspekte weiter zu entwickeln, z.B. in der AQIM (Association for Quality in Interim Management).

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Mentoring als weiteren Schlüssel zu nachhaltiger Qualität im Interim Management

Interim Management wird häufig als rein operative Maßnahme zur kurzfristigen Problemlösung gesehen. Eine der entscheidendsten und gleichzeitig oft übersehenen Komponenten der Qualität eines Interim Managers ist jedoch die Fähigkeit zur langfristigen Wissensvermittlung. Mentoring ist daher nicht nur eine unterstützende Maßnahme, sondern ein zentraler Bestandteil nachhaltiger Veränderung.

Die Rolle des Interim Managers als Mentor

Ein Interim Manager unterscheidet sich vom klassischen Unternehmensberater dadurch, dass er nicht nur Analysen liefert, sondern direkt in die Organisation eingreift und Veränderungen umsetzt. Eine erfolgreiche Umsetzung allein reicht jedoch nicht aus, um die Qualität langfristig zu sichern. Entscheidend ist vielmehr, dass der Interim Manager sein Wissen so weitergibt, dass die Organisation es eigenständig weiterentwickeln kann.

Mentoring umfasst in diesem Kontext mehrere Dimensionen:

  1. Führungskräfteentwicklung:
    • Ein Interim Manager sollte nicht nur Prozesse neu strukturieren, sondern auch die vorhandenen Führungskräfte befähigen, diese neuen Strukturen langfristig zu tragen.
    • Führungskräfte, die während des Einsatzes gezielt geschult und in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, sind eher in der Lage, Veränderungen nachhaltig zu steuern.
  2. Multiplikation von Wissen:
    • Anstatt sich nur auf die operative Umsetzung zu konzentrieren, sollte der Interim Manager sein Wissen gezielt an Schlüsselpersonen weitergeben.
    • Ein strategischer Wissenstransfer stellt sicher, dass die während des Einsatzes eingeführten Methoden auch nach dem Ausscheiden des Managers weitergeführt werden.
  3. Coaching zur Stärkung der Resilienz der Organisation:
    • Ein Interim Manager sollte nicht nur konkrete Lösungen liefern, sondern den Mitarbeitern helfen, Veränderungen als Teil eines kontinuierlichen Entwicklungsprozesses zu verstehen.
    • Durch gezieltes Coaching kann er dazu beitragen, dass Mitarbeiter und Führungskräfte eine höhere Anpassungsfähigkeit entwickeln und nicht in alte Muster zurückfallen.

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Mentoring in der ISO 20700: Ein unterschätztes Qualitätskriterium

Die ISO 20700 stellt Transparenz, Kundenbeziehung und Kompetenzentwicklung als wesentliche Prinzipien des Interim Managements heraus. Der Aspekt des Mentoring spielt insbesondere im Bereich der Kompetenzentwicklung und der nachhaltigen Veränderung eine Rolle.

  • Qualität im Interim Management ist nicht nur die Umsetzung einer Strategie, sondern die nachhaltige Befähigung der Organisation zur Weiterentwicklung.
  • ISO 20700 fordert explizit, dass Interim Manager einen strukturierten Ansatz zur Wissensvermittlung und Kompetenzentwicklung verfolgen.
  • Der Erfolg eines Mandats kann daran gemessen werden, inwieweit die Organisation auch ohne externe Unterstützung weiter wächst.

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Langfristige Wirkung: Mentoring als nachhaltige Qualitätsinvestition

Die Wirkung eines Interimsmandats kann nicht nur an kurzfristigen Effekten gemessen werden. Die eigentliche Qualität zeigt sich vielmehr darin, ob die Organisation nachhaltig aus dem Einsatz lernt.

Ein strukturiertes Mentoring-Programm stellt sicher, dass:

  • Wissen nicht nur vermittelt, sondern auch angewendet wird.
  • Führungskräfte lernen, Veränderungen nicht nur hinzunehmen, sondern aktiv zu gestalten.
  • eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung gefördert wird, die langfristig über das Mandat hinaus wirkt.

Resilienz der Organisation als zusätzliches Qualitätskriterium

Die Fähigkeit eines Unternehmens, auf Veränderungen zu reagieren und sich an neue Gegebenheiten anzupassen, ist ein entscheidender Indikator für die langfristige Qualität eines Interim Mandats. Die Frage, die Unternehmen nach dem Ausscheiden eines Interim Managers stellen sollten, lautet daher nicht nur: „Hat das Unternehmen kurzfristig profitiert?“, sondern vielmehr:

Resilienz als Maßstab für langfristige Qualität

Resilienz bezeichnet die Fähigkeit einer Organisation, Veränderungen aufzunehmen, sich anzupassen und als Lernchance zu nutzen. Eine Organisation mit einer hohen Resilienz

  • Reagiert agiler und effektiver auf Krisen und Marktdynamiken.
  • Entwickelt proaktive Strategien, anstatt nur auf externe Einflüsse zu reagieren.
  • Ist weniger abhängig von externen Beratern oder erneuten Interim-Mandaten.

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Wie Interim Manager die Resilienz eines Unternehmens erhöhen können

Ein qualitativ hochwertiges Interim Mandat sorgt nicht nur für eine kurzfristige Stabilisierung, sondern schafft langfristige Strukturen, die die Resilienz der Organisation stärken. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden:

  1. Dezentralisierung von Wissen und Entscheidungsfindung:

    • Ein Interim Manager sollte nicht nur mit dem Top Management arbeiten, sondern eine breite Wissensverankerung in der Organisation schaffen.
    • Dies bedeutet, dass entscheidungsrelevantes Wissen nicht nur in einer kleinen Gruppe von Führungskräften verbleibt, sondern über verschiedene Hierarchiestufen hinweg weitergegeben wird.
  2. Etablierung einer Kultur des kontinuierlichen Lernens:

    • Unternehmen, die auch nach dem Ausscheiden eines Interim Managers Lernprozesse und Reflexionsmechanismen pflegen, profitieren langfristig von der eingeleiteten Veränderung.
    • Dies kann durch regelmäßige interne Review-Meetings, strukturierte Feedback-Prozesse und Wissensdatenbanken unterstützt werden.
  3. Vermeidung von Rückfällen in alte Muster:

    • Studien aus dem Change Management zeigen, dass Unternehmen nach anfänglichen Erfolgen oft wieder in alte Routinen zurückfallen.
    • Ein Interim Manager muss daher bereits während des Einsatzes sicherstellen, dass die eingeführten Prozesse auch in Krisenzeiten Bestand haben.

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Resilienzmessung als Qualitätsindikator

Ein Unternehmen, das nach dem Einsatz eines Interim Managers resilienter geworden ist, zeigt sich daran, dass:

  • Führungskräfte und Mitarbeiter die neu eingeführten Strukturen und Prozesse auch nach drei bis fünf Jahren aktiv weiterentwickeln.
  • Das Unternehmen kommt ohne externe Berater aus und setzt strategische Anpassungen eigenständig um.
  • Es auf Krisen nicht nur reagiert, sondern diese aktiv zur Weiterentwicklung nutzt.

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Resilienz als Ergänzung zum Legacy Impact Index for Interim Management Excellence (LIIMEX)

Während der Legacy Impact Index for Interim Management Excellence bereits die langfristige Wirkung eines Interim Mandats misst, ergänzt Resilienz dieses Modell durch eine weitere entscheidende Frage:

„Hat das Unternehmen die Fähigkeit entwickelt, sich eigenständig weiterzuentwickeln?“

Daher sollte der LIIMEX um eine Resilienz-Komponente ergänzt werden, die die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens misst:

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Messzeitpunkt Resilienz-Indikatoren
1 Jahr nach Mandat Wie reagiert das Unternehmen auf unerwartete Herausforderungen?
3 Jahre nach Mandat Entwickelt das Unternehmen eigenständig neue Strategien und Prozesse?
5 Jahre nach Mandat Hat sich die Organisation eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung aufgebaut?

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Diese Erweiterung stellt sicher, dass Interim Manager nicht nur als Problemlöser betrachtet werden, sondern als Treiber nachhaltiger Transformation.

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KOMOR Qualität im Interim Management.


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Aufruf: Wir müssen Qualität im Interim Management neu denken

Qualität im Interim Management ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess der interaktiven Passung zwischen Manager, Unternehmen und Situation. Der entscheidende Paradigmenwechsel besteht darin, Qualität nicht mehr als fixe Norm, sondern als langfristige Wirkung zu verstehen. Qualität von kurzfristiger Exzellenz auf nachhaltige Wirkung auszurichten, hebt das gesamte Berufsbild.

Die ISO 20700 bietet hierfür eine wertvolle Grundlage, indem sie einen praxisorientierten Rahmen für Interim Manager schafft. Sie wird ergänzt durch den Legacy Impact Index for Interim Management Excellence, der einen neuen Qualitätsmaßstab setzt, indem er die langfristige Wirkung eines Mandats in den Mittelpunkt stellt. Zusätzliche Aspekte wie Mentoring und Resilienz der Organisation runden zusammen mit dem SERVQUAL-Modell den neuen, agilen Qualitätsansatz ab.

Letztlich ist exzellente Qualität im Interim Management eine Kombination aus Kompetenz, Erfahrung, Anpassungsfähigkeit und langfristiger Wirkung, die über das Mandat hinausreicht. Ein Interim Manager, der diese Aspekte konsequent in seine Arbeit integriert, wird nicht nur als kurzfristige Lösung, sondern als strategischer Erfolgsfaktor für Unternehmen gesehen.

Es liegt an uns, diese Aspekte weiter zu entwickeln, z.B. in der AQIM (Association for Quality in Interim Management).

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Hintergrund: Das SERVQUAL-Modell – Ein Ansatz zur Messung von Dienstleistungsqualität

Das SERVQUAL-Modell wurde 1988 von Parasuraman, Zeithaml und Berry entwickelt und ist eines der am häufigsten verwendeten Modelle zur Messung von Dienstleistungsqualität. Es basiert auf der Annahme, dass die Qualität einer Dienstleistung durch die Differenz zwischen Kundenerwartung und tatsächlich wahrgenommener Leistung bestimmt wird.

Die fünf Dimensionen der Dienstleistungsqualität im SERVQUAL-Modell:

  1. Zuverlässigkeit (Reliability) – Die Fähigkeit, eine versprochene Dienstleistung zuverlässig und korrekt zu erbringen.
  2. Sicherheit (Assurance) – Das Wissen und die Höflichkeit der Dienstleister sowie ihre Fähigkeit, Vertrauen zu schaffen.
  3. Einfühlungsvermögen (Empathy) – Die individuelle Aufmerksamkeit, die ein Dienstleister seinen Kunden entgegenbringt.
  4. Reaktionsfähigkeit (Responsiveness) – Die Bereitschaft, Kunden zu helfen und schnelle Lösungen anzubieten.
  5. Materielle Faktoren (Tangibles) – Das äußere Erscheinungsbild der Dienstleistung, einschließlich Infrastruktur und Kommunikationsmaterialien.

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Anwendung des SERVQUAL-Modells im Interim Management

Im Interim Management ist das SERVQUAL-Modell besonders relevant, da die Qualität der erbrachten Leistung stark von der Wahrnehmung des Auftraggebers abhängt. Da Interim Mandate oft in kritischen Unternehmensphasen stattfinden und Erwartungen sich dynamisch verändern können, ist es entscheidend, dass ein Interim Manager:

  • Frühzeitig die expliziten und impliziten Erwartungen des Unternehmens klärt.
  • Durch kontinuierliche Abstimmung sicherstellt, dass die erbrachte Leistung den sich wandelnden Anforderungen entspricht.
  • Vertrauen aufbaut und als zuverlässiger Partner wahrgenommen wird, insbesondere in sensiblen Veränderungsprozessen.

Ein Missverständnis oder eine Diskrepanz zwischen Erwartung und wahrgenommener Leistung kann dazu führen, dass eine objektiv erfolgreiche Maßnahme vom Auftraggeber als unzureichend empfunden wird. Erwartungsmanagement ist daher eine zentrale Qualitätsdimension im Interim Management, die über den Erfolg eines Mandats mitentscheidet.

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PS: Meine Checkliste für Interim Management Projekte ist eine Hilfe, um von Anfang an eine bestimmte Qualität zu erreichen.

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