Die unsichtbare Macht: Wie Hidden Buyers über B2B-Erfolge entscheiden
Stellen Sie sich vor: Ein millionenschwerer Deal steht kurz vor dem Abschluss. Die Präsentationen liefen perfekt, der Hauptentscheider nickte zustimmend – und dann kam das Nein, aus einer Ecke, mit der niemand gerechnet hatte.
Über 40 Prozent aller B2B-Geschäfte scheitern an internen Unstimmigkeiten. Der Grund? Hidden Buyers – jene einflussreichen Schatten-Entscheider, die von traditionellen Vertriebsteams systematisch übersehen werden.
Eine neue Studie von Edelman und LinkedIn enthüllt ihre überraschende Macht.
Diese verborgenen Einflussnehmer aus Bereichen wie Finance, Legal oder Operations verfügen über genauso viel Entscheidungsgewalt wie die offensichtlichen Käufer. Der Clou: Mit der richtigen Content-Strategie lassen sie sich nicht nur erreichen, sondern werden zu den stärksten Fürsprechern.
Die Anatomie der unsichtbaren Entscheider
Hidden Buyers sind keine klassischen Produktnutzer. Es handelt sich um Stakeholder aus unterstützenden Funktionen – CFOs, die über Budgets wachen, Rechtsabteilungen, die Risiken bewerten, oder Operations-Manager, die Integrationsfähigkeit prüfen. Ihre Perspektive? Ganzheitlich, strategisch und oft skeptisch.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 64 Prozent der Hidden Decision-Makers verbringen wöchentlich über eine Stunde mit Thought Leadership Content. Bei Target Buyers liegt dieser Wert bei nahezu identischen 63 Prozent. Der Mythos vom desinteressierten Nebenentscheider? Widerlegt.
“Die hidden Buyers haben alle beeinflusst. Menschen, die unbekannt waren. Es waren Schlüsselpersonen, die nicht wollten, dass man an sie erkennt und den Deal dann plötzlich stoppten.” – Anthony Marshall, IBM Institute for Business Value
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Die Vetting-Revolution
55 Prozent der Hidden Decision-Makers nutzen Thought Leadership aktiv zur Anbieterprüfung. Sie suchen nicht nach Produktspezifikationen – die kennen ihre fachkundigen Kollegen. Hidden Buyers fahnden nach Denkweisen, Unternehmenskultur und strategischer Passung.
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Tabelle: Hidden vs. Target Buyers im Vergleich
Kriterium | Hidden Buyers | Target Buyers |
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Wöchentlicher Content-Konsum (>1h) | 64% | 63% |
Thought Leadership als Vetting-Tool | 55% | 56% |
Präferenz für herausfordernde Ideen | 86% | 81% |
Vertrauen in TL vs. Marketing | 64% | 65% |
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Der Vertriebsblindfleck: Warum klassische Ansätze versagen
71 Prozent der Hidden Buyers haben wenig bis keinen Kontakt zu Vertriebsmitarbeitern. Diese Zahl sollte jeden Vertriebsleiter alarmieren. Während Sales-Teams ihre Energie auf offensichtliche Entscheider konzentrieren, bleiben die wahren Deal-Breaker unsichtbar.
Die traditionelle Vertriebslogik – Termin vereinbaren, präsentieren, nachfassen – greift bei Hidden Buyers ins Leere. Sie meiden aktiv Verkaufsgespräche, misstrauen offensichtlichen Marketingbotschaften und bevorzugen eigenständige Recherche. Ein Dilemma? Nur für diejenigen, die weiter auf alte Methoden setzen.
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Das Trojanische Pferd: Thought Leadership
95 Prozent der Hidden Decision-Makers werden durch hochwertiges Thought Leadership empfänglicher für Vertriebskontakte. Content fungiert als Türöffner, wo Cold Calls scheitern. Die Logik dahinter: Wer mit Expertise überzeugt, muss nicht verkaufen – er wird eingeladen.
“Qualitatives Thought Leadership kann Gegner in mächtige Fürsprecher verwandeln, indem es den hidden Buyer auf Ihrer Seite bringt und nicht gegen Sie.” – Anthony Marshall, IBM Institute for Business Value
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Jenseits der Checkbox-Mentalität
Hidden Buyers denken strategischer als viele vermuten. 91 Prozent suchen aktiv nach Content, der neue Herausforderungen aufdeckt oder verborgene Chancen enthüllt. Sie wollen nicht bestätigt werden – sie wollen herausgefordert werden.
Diese Erkenntnishunger macht sie paradoxerweise zu idealen Partnern für innovative Anbieter. Während etablierte Marken auf Sicherheit setzen, honorieren Hidden Buyers mutige Perspektiven. 86 Prozent bevorzugen explizit provokante Ideen gegenüber Konsens-Content.
Die Denkfabrik-Dynamik
73 Prozent der Hidden Decision-Makers sehen Thought Leadership als besten Indikator für die Denkqualität eines Anbieters. Sie lesen zwischen den Zeilen: Wie originell sind die Ansätze? Wie tiefgreifend das Verständnis? Wie kreativ die Lösungswege?
Liste: Was Hidden Buyers in Thought Leadership suchen
- Unkonventionelle Perspektiven, die Annahmen hinterfragen
- Branchenübergreifende Insights mit Transferpotenzial
- Konkrete Fallbeispiele jenseits der Erfolgsgeschichten
- Ehrliche Reflexionen über Misserfolge und Learnings
- Zukunftsszenarien mit strategischer Relevanz
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Der Gleichmacher-Effekt
Hidden Buyers können das Spielfeld für Challenger-Brands ebnen. 53 Prozent geben an: Bei hochwertigem Thought Leadership verliert Markenbekanntheit an Bedeutung. David kann Goliath schlagen – wenn die Ideen stimmen.
Diese Dynamik revolutioniert B2B-Märkte. Startups und Mittelständler, die früher gegen Konzernbudgets chancenlos waren, gewinnen durch Content-Exzellenz Zugang zu Entscheidungsgremien. Der Schlüssel? Mut zur eigenen Perspektive.
“Effective Content doesn’t just join the conversation, it resets it. It helps technical and business leaders think differently about what’s next.” – Stacey Jones, Honeywell
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Die Advocat-Transformation
79 Prozent der Hidden Decision-Makers würden Anbieter mit starkem Thought Leadership im RFP-Prozess aktiv unterstützen. Diese Zahl verdeutlicht das Potenzial: Aus skeptischen Gatekeepern werden engagierte Fürsprecher – wenn die Inhalte überzeugen.
Die Stilfrage: Wie Hidden Buyers lesen wollen
Form follows function? Bei Hidden Buyers gilt: Form enables function. 60 Prozent bewerten distinctive Formate als Qualitätsmerkmal – deutlich mehr als Target Buyers mit 51 Prozent. Sie suchen das Außergewöhnliche auch in der Präsentation.
Der Trend geht klar Richtung Zugänglichkeit: 57 Prozent bevorzugen prägnante Insights gegenüber akademischen Abhandlungen. 65 Prozent wünschen sich einen menschlichen, weniger formellen Ton. Die Botschaft: Expertise ja, Elfenbeinturm nein.
Der Sweet Spot zwischen Tiefe und Tempo
Hidden Buyers jonglieren multiple Prioritäten. Ihr idealer Content? Substanziell genug für strategische Entscheidungen, kompakt genug für volle Terminkalender. Primer-Style schlägt Dissertation – ohne an Seriosität zu verlieren.
“In vetting vendors, if an organization produces high-quality thought leadership, it matters much less to me how well known they are.” – 53% der Befragten
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Checkliste: Content-Präferenzen der Hidden Buyers
Visuell distinctive Formate
Menschlicher, zugänglicher Schreibstil
Praktische Takeaways statt Theorie
Klare Struktur mit Sprungmarken
Multimediale Aufbereitung
Die C-Suite-Connection
41 Prozent der Hidden Decision-Makers berichten: Führungskräfte empfahlen bereits Anbieter aufgrund deren Thought Leadership. Diese Top-Down-Dynamik verstärkt die Bedeutung hochwertiger Inhalte exponentiell.
Wenn CEOs Content teilen, werden Hidden Buyers hellhörig. Die implizite Botschaft: “Schaut euch das an.” Solche Empfehlungen umgehen elegante interne Hierarchien und schaffen direkten Zugang zu Entscheidungsgremien.
Cross-Hierarchie-Kommunikation
52 Prozent der Hidden Decision-Influencers nutzen starkes Thought Leadership, um andere Stakeholder zu überzeugen. Content wird zum gemeinsamen Referenzpunkt – eine neutrale Diskussionsgrundlage jenseits interner Politik.
“High-quality thought leadership plays a vital role in credentialing a professional services firm and differentiating it from the competitive mass.” – Elisabeth S. Bolshaw, EY
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Praktische Implementierung: Der Hidden-Buyer-Ansatz
Erfolgreiche B2B-Unternehmen denken Hidden Buyers von Anfang an mit. Statt sie als Randgruppe zu behandeln, werden sie zur primären Zielgruppe. Diese Perspektivverschiebung transformiert Content-Strategien fundamental.
Framework: Hidden Buyer Content-Strategie
- Identifikation: Mapping aller potenziellen Stakeholder jenseits der offensichtlichen Käufer
- Perspektivwechsel: Content aus Sicht von Finance, Legal, Operations entwickeln
- Provokation: Mutige Thesen, die zum Nachdenken zwingen
- Humanisierung: Persönlicher Ton statt Konzernsprech
- Distribution: Präsenz in professionellen Feeds und Netzwerken
- Advocacy-Enablement: Tools und Argumente für interne Champions
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Die Multiplikator-Mechanik
Hidden Buyers agieren als interne Multiplikatoren. Ein überzeugter CFO trägt Insights in Führungsrunden. Ein begeisterter Legal Counsel wird zum Fürsprecher. Diese Dynamik potenziert die Wirkung jeden Contents.
Fehler, die Millionen kosten
Viele Unternehmen ignorieren Hidden Buyers systematisch. Sie fokussieren Marketing auf offensichtliche Entscheider, entwickeln Features statt Perspektiven und kommunizieren in Produktsprache statt Businesslogik. Die Quittung? Gescheiterte Deals trotz technischer Überlegenheit.
Die Silo-Falle
Vertrieb denkt in Kontakten, Marketing in Leads, Product in Features. Hidden Buyers denken in Zusammenhängen. Wer sie erreichen will, muss Silos aufbrechen und ganzheitlich kommunizieren.
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Die Zukunft des B2B-Vertriebs
Hidden Buyers sind keine Anomalie – sie sind die neue Normalität. In einer Welt komplexer Buying Center und dezentraler Entscheidungen wird ihre Rolle weiter wachsen. Unternehmen, die dies ignorieren, werden zunehmend an unsichtbaren Wänden scheitern.
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“Winning in this environment means going beyond features and functionality. It requires thought leadership that speaks to the emotional truth of what your solution can unlock.” – Vincent Bahk, FIS
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Evolution der Entscheidungsfindung
Die Demokratisierung von Kaufentscheidungen schreitet voran. Wo früher Einzelne entschieden, stimmen heute Gremien ab. Hidden Buyers halten dabei oft ein informelles Vetorecht – unsichtbar, aber wirkmächtig.
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Handlungsempfehlungen für die Praxis
Sofortmaßnahmen für Vertriebsleiter:
- Stakeholder-Mapping: Identifizieren Sie alle potenziellen Hidden Buyers in Ihren Zielfirmen
- Content-Audit: Prüfen Sie bestehende Inhalte auf Hidden-Buyer-Relevanz
- Perspektivenwechsel: Entwickeln Sie Content aus CFO-, Legal- und Operations-Sicht
- Mut-Check: Trauen Sie sich provokante Thesen zu?
- Format-Innovation: Experimentieren Sie mit neuen Darstellungsformen
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Die 90-Tage-Transformation
In drei Monaten können Unternehmen ihre Hidden-Buyer-Strategie grundlegend verbessern.
- Woche 1-4: Analyse und Mapping.
- Woche 5-8: Content-Entwicklung.
- Woche 9-12: Distribution und Messung.
Der ROI? Oft schon nach dem ersten gewonnenen Deal messbar.
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Die unsichtbare Revolution
Hidden Buyers revolutionieren B2B-Märkte still, aber gewaltig. Sie entscheiden über Millionendeals aus dem Schatten, bevorzugen Substanz über Show und belohnen Mut mit Loyalität. Wer sie weiter ignoriert, kämpft mit verbundenen Augen.
Die gute Nachricht: Der Zugang zu Hidden Buyers steht jedem offen. Hochwertiges Thought Leadership ist der Schlüssel – keine Budgetfrage, sondern eine Frage von Courage und Kreativität. Zeit, die unsichtbaren Entscheider sichtbar zu machen.
Ihre nächsten Schritte? Analysieren Sie Ihre letzten drei verlorenen Deals. In wie vielen Fällen spielten Hidden Buyers eine Rolle? Die Antwort wird Sie überraschen – und motivieren, sofort zu handeln.
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Hintergrund:
INFOBOX: Der Edelman-LinkedIn B2B Thought Leadership Impact Report 2025
Studienbasis
- Umfang: Fast 2.000 befragte globale Entscheidungsträger
- Besonderheit: Erstmals spezifischer Fokus auf “Hidden Buyers”
- Erhebungszeitraum: 2024
- Geografischer Fokus: Global
Kernerkenntnisse für Vertriebsleiter & Marketingverantwortliche
- 40% aller B2B-Geschäfte scheitern an internen Unstimmigkeiten
- 71% der Hidden Buyers haben wenig bis keinen Kontakt zu Vertriebsteams
- 95% werden durch qualitatives Thought Leadership empfänglicher für Verkaufsgespräche
- 79% würden Anbieter mit starkem Thought Leadership im RFP-Prozess aktiv unterstützen
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Download: Der vollständige Report ist auf der Edelman-Website verfügbar.
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