Evidenz vs. Eminenz: Entscheidungen mit Tiefgang treffen. | Warum Sie fast immer falsch liegen
Sind Ihre Entscheidungen wirklich Ihre Entscheidungen?
Jeden Tag prasseln unzählige Informationen auf uns ein, und oft merken wir gar nicht, wie sehr sie unser Denken beeinflussen. Entdecken Sie in diesem Fachartikel, warum es so wichtig ist, zwischen evidenzbasiertem und eminenzbasiertem Wissen zu unterscheiden – und wie Sie dadurch klügere Entscheidungen treffen können.
Unsere Welt ist voller Informationen, Meinungen und Ratschläge. Täglich stehen Sie vor der Herausforderung, diese Flut zu navigieren und kluge Entscheidungen zu treffen. Aber worauf basieren Sie Ihre Entscheidungen? Auf harten Fakten oder dem Ruf einer Person? In diesem Beitrag erfahren Sie, warum die Unterscheidung zwischen evidenzbasiertem und eminenzbasiertem Wissen so entscheidend ist und wie Sie sie in Ihrem Alltag anwenden können.
Was bedeuten evidenzbasiert und eminenzbasiert?
Die Begriffe mögen zunächst abstrakt klingen, doch ihre Bedeutung ist fundamental für unser Verständnis von Wissen und Entscheidungsfindung.
Evidenzbasiertes Wissen
Evidenzbasiertes Wissen stützt sich auf wissenschaftliche Forschung, empirische Daten und überprüfbare Fakten. Es handelt sich um Informationen, die durch Studien und Experimente gestützt werden und somit eine solide Grundlage für Entscheidungen bieten.
Eminenzbasiertes Wissen
Eminenzbasiertes Wissen hingegen basiert auf der Autorität oder dem Ansehen einer Person. Hier werden Aussagen akzeptiert, weil sie von jemandem stammen, der als Experte gilt oder einen hohen sozialen Status besitzt, unabhängig davon, ob diese Aussagen durch Fakten gestützt sind.
„Autorität basiert nicht auf Wahrheit, sondern Wahrheit auf Autorität zu gründen ist ein gefährlicher Pfad.“ – Friedrich Nietzsche
Der Haloeffekt: Wenn der Ruf blendet
Der Haloeffekt ist ein psychologisches Phänomen, bei dem der Gesamteindruck einer Person unsere Beurteilung ihrer spezifischen Eigenschaften beeinflusst. Wenn wir jemanden in einem Bereich als kompetent wahrnehmen, neigen wir dazu, ihm auch in anderen Bereichen Kompetenz zuzuschreiben.
Beispiel: Ein erfolgreicher Unternehmer äußert sich zu medizinischen Themen. Obwohl er keine medizinische Ausbildung hat, schenken viele Menschen seinen Aussagen Glauben, weil sie seine unternehmerischen Fähigkeiten bewundern.
Dieses Phänomen kann dazu führen, dass wir Entscheidungen auf Basis von Meinungen treffen, die nicht evidenzbasiert sind.
Warum verlassen wir uns auf Eminenz?
Es ist bequem, auf Ratschläge von Personen zu hören, die wir respektieren oder bewundern. Das spart Zeit und gibt ein Gefühl von Sicherheit. Doch dieses Vertrauen kann in die Irre führen, wenn es nicht auf überprüfbaren Fakten beruht.
Die Gefahr des unkritischen Denkens
Unkritisches Denken kann zu Fehlentscheidungen führen, die sowohl persönliche als auch berufliche Konsequenzen haben können.
Auswirkungen im Alltag
- Gesundheit: Sie folgen Diättrends oder Gesundheitsratschlägen von Prominenten ohne wissenschaftliche Grundlage.
- Finanzen: Anlageentscheidungen werden auf Basis von Empfehlungen getroffen, ohne die Marktdaten zu analysieren.
- Beruf: Entscheidungen im Unternehmen werden akzeptiert, weil sie vom Vorgesetzten stammen, nicht weil sie durch Daten gestützt sind.
Tipp: Hinterfragen Sie stets die Quelle einer Information und suchen Sie nach evidenzbasierten Belegen.
Wie evidenzbasiertes Wissen Ihren Alltag verbessert
Die Anwendung evidenzbasierten Wissens kann die Qualität Ihrer Entscheidungen erheblich steigern.
Kritisches Hinterfragen von Informationen
Anstatt Informationen ungefiltert zu akzeptieren, sollten Sie folgende Fragen stellen:
- Was ist die Quelle der Information?
- Gibt es empirische Belege oder Studien, die diese Aussage stützen?
- Sind mögliche Interessenkonflikte vorhanden?
Fundierte Entscheidungen treffen
Durch evidenzbasierte Ansätze können Sie:
- Risiken minimieren: Entscheidungen werden auf soliden Daten getroffen.
- Ergebnisse optimieren: Sie wählen Optionen, die statistisch bessere Ergebnisse liefern.
- Selbstvertrauen stärken: Sie können Ihre Entscheidungen begründen und verteidigen.
Praktische Tipps für den Alltag
- Quellenkritik betreiben
Überprüfen Sie die Herkunft von Informationen. Sind die Quellen seriös? Handelt es sich um peer-reviewte Studien oder um Meinungsartikel? - Bewusster Medienkonsum
Medien können Informationen verzerrt darstellen. Konsumieren Sie Nachrichten kritisch und vergleichen Sie verschiedene Quellen. - Weiterbildung und Lernen
Investieren Sie Zeit in Ihre Bildung. Je mehr Sie wissen, desto besser können Sie Informationen einordnen. - Offene Kommunikation
Ermutigen Sie in Gesprächen das kritische Denken. Fragen Sie nach Belegen und teilen Sie evidenzbasiertes Wissen. - Emotionale Beeinflussung erkennen
Seien Sie sich bewusst, wenn Emotionen Ihre Urteilsfähigkeit beeinflussen. Versuchen Sie, Entscheidungen sachlich zu treffen.
Wann ist Eminenz sinnvoll?
Eminenz ist nicht per se negativ. In Bereichen, in denen es noch keine ausreichende Evidenz gibt, können Expertenmeinungen wertvoll sein. Wichtig ist jedoch, diese Meinungen als das zu erkennen, was sie sind: fundierte Einschätzungen, aber keine absoluten Wahrheiten.
„Der Zweifel ist der Weisheit Anfang.“ – René Descartes
Fallstricke vermeiden
Bestätigungsfehler (Confirmation Bias)
Wir neigen dazu, Informationen zu suchen oder zu interpretieren, die unsere bestehenden Überzeugungen bestätigen.
Tipp: Suchen Sie aktiv nach gegensätzlichen Meinungen und überprüfen Sie diese.
Gruppendenken
In Gruppen kann der Wunsch nach Harmonie dazu führen, dass kritische Stimmen unterdrückt werden.
Tipp: Schaffen Sie ein Umfeld, in dem unterschiedliche Meinungen geäußert werden können.
Die Rolle von Demut in der Entscheidungsfindung
Demut bedeutet, die eigenen Grenzen zu erkennen und offen für Neues zu sein. Wer demütig ist, akzeptiert, dass er nicht alles weiß und ist bereit, von anderen zu lernen.
„Wahre Weisheit besteht darin, zu wissen, was man nicht weiß.“ – Sokrates
Die Unterscheidung zwischen evidenzbasiertem und eminenzbasiertem Wissen ist nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern hat direkte Auswirkungen auf Ihr tägliches Leben. Indem Sie kritisch denken, Quellen hinterfragen und offen für Neues sind, können Sie bessere Entscheidungen treffen und ein erfüllteres Leben führen.
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